Gitarre #1
(Januar bis April 2018) Ich wollte mir eine Gitarre bauen und habe mich auf die Suche nach Plänen gemacht, nach denen ich mir eine Akustikgitarre bauen kann. Dabei bin ich auf „Rall Guitars & Tools“ gestoßen und habe mich für eine OM-14 entschieden. Die meisten Teile habe ich auch gleich über diesen Shop bezogen.
Der Bau der Gitarre
Zuerst habe ich die Fichtendecke mit einer Raubank ausgehobelt und gefügt …
… und währenddessen Formen hergestellt.
Anschließend habe ich die Leisten für die Verstärkung von Decke und Boden vorgeschnitten.
Den Boden aus Black Limba habe ich auf die gleiche Art wie die Decke gefügt.
Die Decke wurde dann noch auf Maß gehobelt …
… ebenso wie der Boden. Kleine Fehlstellen habe ich gleich ausgebessert.
Zum Fräsen des Schalllochs und der Verzierungen musste ich mir erstmal einen Fräszirkel für die Oberfräse bauen.
Damit konnte ich dann Schallloch und Rosette fräsen.
Den Steg habe ich aus Ebenholz gefertigt und mich für die Stegeinlage für Knochen entschieden. Für die Optik habe ich noch ein Stück Black Limba eingearbeitet.
Die Leisten zur Versteifung habe ich zur Vorbereitung ausgehobelt, passend zugeschnitten …
… und anschließend auf die Decke geleimt.
Für die Zargen habe ich eine Form gefräst, in die ich die Zargen später einspannen und diverse Anbauten verleimen kann
Hier sind die Anfänge des Halses zu sehen.
Der erste Test, ob das Kopfteil passt.
Für das Verleimen der Kopfplatte habe ich mir ein Hilfsstück zugeschnitten, um besser verspannen zu können.
Hier ist die Ziernaht der Rückseite zu sehen. Ich habe sie genau über der Leimfuge eingefräst.
Auch hier kommen Leisten zur Verstärkung zum Einsatz.
Da ich den Hals schon zulaufend gesägt hatte, musste ich beim Fräsen der Aussparung für den Halsstab etwas kreativ werden. Einfacher wäre es gewesen, das vorher zu erledigen.
Die Ausschnitte in der Kopfplatte und die Mechanik passen schonmal.
Zum Formen des Halses habe ich verschiedene Werkzeuge ausprobiert.
Am besten hat es mit einer groben Holzraspel funktioniert.
Für die Optik habe ich den Kopf noch etwas geformt.
Das Biegen der Zargen war eine Herausforderung und hat einen ganzen Tag gedauert. Als Hilfsmittel habe ich mir ein Rohr aus Aluminium genommen und eingeschnitten, damit es sich nach oben verjüngt. Somit trifft mehr heiße Luft auf das Rohr und erhitzt sich besser. Das Ganze habe ich dann mit einem Heißluftfön so in einen Schraubstock eingespannt, dass beides gehalten hat. Mit viel Anfeuchten und noch viel mehr Geduld habe ich dann die Zagen gegen das Rohr gepresst und Stück für Stück gebogen.
Währenddessen habe ich die Form der Zargen immer wieder an der vorher gebauten Form getestet und anschließend zum Austrocknen in der Form fixiert.
Nach dem Trocknen konnte ich dann die Klötze anleimen.
Um die Reifchen zu verleimen, habe ich nochmal alles in die Form gesetzt und die Reifchen mit normalen Klammern verleimt.
Anschließend konnte ich schon die Decke aufleimen.
Ebenso wie den Boden.
Zusammen sah das dann so aus.
Die Überstände habe ich mit einem Bündigfräser entfernt und dann weitere Zierstreifen eingefräst.
Zur Fixierung hat einfaches Klebeband gereicht.
Den umlaufenden Kantenschutz habe ich mit der Oberfräse und einem zusätzlichen Anlaufring gefräst.
Anschließend konnte ich den Kantenschutz einkleben und mit Klebeband fixieren.
Um den Hans passend auszurichten und abzulängen, musste ich erst einmal diverse Maße nehmen.
Dann konnte ich den Schwalbenschwanz in den Gitarrenkörper fräsen und stemmen.
Nach dem Anfertigen des Gegenstücks um Hals habe ich das Griffbrett für die Gitarre aufgeleimt und die Bundmarkierungen eingeklebt.
Anschließend waren die Bünde selbst an der Reihe.
Abschlussarbeiten
Damit beim Lackieren die Klebeflächen keinen Lack abbekommen, habe ich diese abgeklebt.
Das Gleiche habe ich auch beim Hals gemacht.
Irgendwann zwischendrin hatte ich noch die Fortführung des Halsstabes in den Gitarrenköper gefräst.
Hier sieht man, dass die Halsverbindung leider nicht perfekt geworden ist. Ich musste sie später noch ausfüttern und mit einem Gemisch aus Sägespänen und Leim auffüllen. Auch um das zu kaschieren, habe ich um den Halsansatz eine Zierleiste eingelassen, die bündig mit dem Gitarrenkörper abschließt.
Als Finish habe ich mich für Schelllack entschieden, den ich mit einem Stoffballen aufgetragen habe.
Beim ersten Durchgang habe ich zusätzlich Bimsmehl mit eingemischt, um Poren und dergleichen zu verschließen.
Nach dem Lackieren ging’s ans Verleimen. Erst ein Trockentest, ob alles passt und die Zwingen dahin reichen, wo sie klemmen sollen.
Dann Abkleben und das tatsächliche Verleimen.
Ergebnis
Zum Abschluss noch ein paar Bilder der fertigen Gitarre:
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